Premiere eines Tagebuchs
17. November 2006
›Buchhandlung Linde‹

Ein richtiger Aktionstag. Während Initiative-Vorstand M. Hoffmann noch im Gewerkschaftshaus repräsentierte, hatte Ingeborg Kempf (Gründungsmitglied der Initiative und Inhaberin der Agentur Hiob) bereits alle Hände voll zu tun mit der Premiere ihres Buches (Lesung) in der Linde. ›Ein junger Verein‹, so M. Hoffmann, ›darf keine Gelegenheit versäumen, sich vorzustellen und neue Mitglieder zu werben.‹ Auch wenn sie (M. H.) zu spät kommt und leider die Intro - 'die war sehr sympathisch' - verpaßt, wie geschehen.
Glänzend und humorvoll vorgetragen von Günther Baacke, vormals Schauspieler am Nationaltheater Mannheim war das Publikum sichtlich fasziniert vom Frauenhelden und Boulespieler Marcel Dauphin. Fast hätten alle mitgesungen, als Silke Hauck ihr 'stand by me' in die 'Tiefen des Raumes' hauchte. Timo Gross (akustische Gitarre) überragend wie von der Neckarauer 'Kommode' - her gewohnt.
Vom Autor und der Schriftkünstlerin handsignierte Exemplare und eine Tafel Schokolade zum Abschluß. Und die neuen Infokarten der Initiative, die offensichtlich Aufsehen erregt haben. Hoffen wir auf die Folgen.
(Weiteres zum Buch siehe unten.)

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Zum Buch
Marcel Dauphin, Boule-Spieler, verhinderter Frauenheld, verheiratet, Mitte dreißig, zwei Kinder. Ein pures Produkt der Provence. Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in seinem Dorf. 2007 – ein schweres Jahr für Ihn. Petanque-Wettbewerb, der große Preis von Vaugines! Sein Job als Versicherungsagent kostet ebenso viel Kraft und Aufmerksamkeit wie seine Ehe. Trotz allem hat er es geschafft, Tag für Tag Rechenschaft über sein Tun, oft genug auch sein Lassen, abzulegen. Seiner Zähigkeit verdanken wir ein seltenes Dokument.

Über den Helden
Marcel Dauphin, der kleine Versicherungsvertreter, kennt Eckhard Henscheid zwar nicht, würde sich in dessen Trilogie des alltäglichen Schwachsinns aber sicher wiedererkennen. Von Dittsche war in den frühen achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch noch nichts zu sehen, doch auf einem Barhocker im Hamburger Imbiss würde sich Marcel nicht schlecht ausmachen. Wenn er nur Deutsch könnte! Peter Mayle war damals ein Unbekannter, doch das kann man nicht vergleichen, denn Marcel lebt und arbeitet in der Provence mit seinesgleichen. Sein Tagebuch verschafft uns einen Einblick in einen manchmal schwach-, nie jedoch wirklich stumpfsinnigen Alltag, der angesichts frisch aufflackernder Stadtfluchtträume, neuer Frauenselbstbesinnungsbemühungen und munter um sich greifender Verwirrung nichts an Aktualität verloren hat.

Bernhard Schlink meint: Eine wunderbare Reise durchs Jahr mit Marcel Dauphin - Tag um Tag im Bild des Anderen sich selbst begegnen.


(Walter Popp, 'Marcel Dauphin. Tagebuch eines Boulespielers', handgeschrieben von Ingeborg Kempf; Fotografien von Walter Popp. 56 Seiten, kartoniert, Format 33*30 cm
ISBN-13: 978-3-938031-20-9/ISBN-10: 3-938031-20-4. Info auch bei: Initiative
/ Hiob / BücherLlux
Alle Aufnahmen: Hans-Joachim Kotarski




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Christian, Wolfgang und Inge (stehend im Mantel) im Kreis des Auditoriums und noch (an)gespannter.

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Umschlag der Broschüre: Inges' Stück'. Der Autor selbst war leider nicht anwesend. Wohl in den Oliven.

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Experten im Auditorium (Boule-Trainer mit Mütze und Aktiver, links daneben).